Wie bereits angekündigt, werden ab dem 01. September 2022 völlig neue Lohnstrukturen in der Pflege (ambulant & stationär) geschaffen und die Pflege damit zu einem sehr gut bezahlten Beruf erhoben.
Entgegen meiner Erwartung, dass die veröffentlichten durchschnittlichen regionalen Stundenlöhne, errechnet aus allen vorhandenen Tarifwerken, korrigiert werden (da das Ergebnis rechnerisch eigentlich gar nicht nachvollziehbar und deutlich höher ist, als die zugrunde liegenden Tarife), gelten diese nun aber doch als Verhandlungsgrundlage mit den Kostenträgern, die der Anwendung zugestimmt haben und die Vergütungen der Pflegeleistungen entsprechend anheben werden.
Aktuell besteht formal noch bis Mitte Juni ein Gremienvorbehalt - aber das ist eigentlich nur noch eine Formsache - das Ganze gilt als beschlossen.
Das bedeutet in Zahlen, dass die Pflege für alle Patient:innen und Kostenträger rund 20% teurer wird. Darüber werden die Krankenkassen ihre Mitglieder in den nächsten Tagen selbst informieren, um sicherzustellen, dass nicht der Eindruck entsteht, dass sich Pflegedienste oder Pflegeheime an den Patient:innen bereichern wollen, sondern dass der gesamte Erlös ausschließlich den Pflegekräften zugute kommt - und zwar mit Nachweis.
Sie müssen sich nun leider noch ein bisschen gedulden: Jedes Pflegeunternehmen muss nun einen Haustarif erarbeiten und gerechte und nachvollziehbare Lohnstrukturen schaffen, sich einem Tarif anlehnen oder dem AVR des BPA anschließen. Danach muss jede Firma bei den Krankenkassen einen Antrag auf Kostenübernahme stellen und sobald diese der neuen Lohnstruktur und der damit einhergehenden Erhöhung der Pflegeleistungen zugestimmt haben, können die Mitarbeiter:innen über Ihr neues Einkommen informiert werden. Das wird voraussichtlich bis spätestens Mitte August erfolgen - ab 01-09-2022 soll es ja dann gelten.
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